Montag, 16. Juni 2008

Badda Bing, Battam Bang

Ich habe soeben wieder königlich-thailändischen Boden betreten! Ziemlich spannend die ganze Überfahrt und noch lange nicht zu Ende; ich warte in der Grenzstadt Para-irgendwas auf den Zug, der dann nach Bangkok tuckelt. Aber zu meinem Abenteuer von Battambang nach Bangkok erst später.
Zunächst möchte ich vom gestrigen Tag berichten. Es ging auf dem Rücksitz eines Mopeds einen Tag in das Umland von Battambang. Eine etwas ältere Belgierin hat sich mir angeschlossen und war wohl froh, dass sie nicht alleine unterwegs sein mußte. War ganz nett und so sind wir also auf zwei Mopeds mit je einem Khmer als Guide unterwegs gewesen.
Ich würde am liebsten alles Erlebte hier hin schreiben, aber es war einfach so viel! Angefangen bei der wunderbaren Landschaft mit den Reisfäldern. Die Bauern dort sind natürlich bitter arm aber als Touri findet man das trotzdem schön. Dann hat uns der Guide von seinen Erahrungen unter den Khmer Rouge berichtet. Sein älterer Bruder ist damals verhungert, die ganze Familie (wie alle Familien) wurde komplett aufgesplittet, getrennt und über das ganze Land verteilt. Dann ist er 3 Wochen durch den Dschungel in ein Flüchtlings-Camp in Thailand gegangen nachdem er seine Malaria mit Buschmedizin überlebt hat. Und dergleichen hat in etwa so ziemlich jeder Khmer hier durchlebt. In der Grenzregion zu Thailand haben die Khmer Rouge noch bis 2000 gekämpft. Dann hat er auch (etwas leiser) über das extrem korrupte Kambodscha berichtet. Wenn hier nicht die Hauptstraßen durch Entwicklungshilfe gebaut würden, dann ginge wohl gar nichts. Viele der Medikamente, die von der UNO geliefert werden, werden an den Krankenhäusern vorbei an Private (Apotheken) verkauft, so dass die Krankenhäuser am Ende nichts haben. Wie die Parteien die "dumme Landbevölkerung" mit Geschenken kauft. Usw usf...

War wirklich ein sehr vielseitiger Tag, eine absolut großartige Erfahrung.
Hier die Bilder (ich mußte mein Online-Konte wechseln, da ich meine 1 GB bei Picasa überschritten habe).
Around Battambang

Samstag, 14. Juni 2008

Nach Battambang

Die Fahrt mit dem Boot hat dann doch 7 h gedauert. Hat sich aber gelohnt. Das spricht sich auch rum, denn von den 25 Passagieren waren etwa 2/3 Touris. Es ging zuerst eine Stunde über den Tonle Sap Lake und dann einen Fluß weiter nach Battambang. Auf dem Weg gibt es viele der sogenannten floating villages: Häuser die schwimmen aber verankert sind und sich dann dem Wasserstand anpassen. Wirklich sehr sehenswerte Tour gewesen. Das Boot war aber furchtbar unbequem, da es leicht sein musste, denn der Wasserstand ist zur Zeit sehr niedrig. Das schöne Speedboat, welches auf dem Ticket abgebildet war, gibt es also zZt gar nicht. Eine Pause haben wir dann in einem der schwimmenden Döfer gemacht. Das Klo war ein Loch im Holzboden und man pinkelte ins Wasser. Hunde leben mit auf den Häusern, die zT mit Stegen verbunden waren und ich habe sogar einen schwimmenden Stall für 2 Schweine gesehen. Die Hühner, die jetzt noch zT am Ufer zu sehen waren, werden dann zur Hochwasserzeit entweder gegessen oder auch mit ins Haus genommen.
Battambang ist die zweitgrößte Stadt Kambodschas und ähnlich wie Phnom Penh. Morgen will ich eine Tour ins hoh gelobte Umland machen; Moped samt Fahrer suche ich noch. Das Guesthouse, in welches ich wollte, baut leider gerade um. Und da das Internet eine ziemliche Qual hier in BB ist, weiß ich nicht wie es mit den täglichen Khmer-News die letzten beiden Tage hier wird. Am 16. bin ich jedenfalls wieder in Bangkok. So zumindest der Plan.

To Battambang

Freitag, 13. Juni 2008

Dusche im Badezimmer

An sich ja nicht allzu ungewöhnlich. Ungewönhlich aber vielleicht, dass in den paar Badezimmern, die ich hier hatte keine Dusche im engeren Sinn ist, sondern nur ein Duschkopf an der Wand und das Wasser läuft im Boden ab. Ich finde das großartig. Man hat schön Platz, kein Anstoßen an der Duschkabine und die Bartstoppeln duscht man eiskalt weg. Einfach und grandios. Wozu also der Kabinenumstand?

Hier die Bilder von gestern, meines letzten Tages bei den Tempeln. Leider war das Wetter nicht aufregend. Es hat ein par Mal geregnet und die Sonne hat sich leider nicht gezeigt. Aber ich habe meinen Lieblingstempel gefunden. Etwas abseits der Straße, etwa 5 m hoch und mit mehreren massiven Bäumen drauf. Dort war ich ziemlich lange, wirklich schön. Es fällt generell schwer, den Eindruck zu beschreiben, den man hat wenn man dort rumlatscht. Entspannte Ruhe, ab und zu fährt ein Khmer mit Fahrrad oder Moped vorbei. Manchmal riecht man etwas Räucherstäbchen, denn hinter manchen Tempeln wohnen Khmer, die entweder Mönche sind oder die Stände an der Straße betreiben.
Die Stände sind neben den massen an Koreanern und anderen asiatischen Reisegruppen das einzige was wirklich nervt, denn ständig wird versucht ein Geschäft zu machen. Kinder wollen einem Bücher, Armbäder, Magneten, Bücher etc andrehen und an den Ständen gibt es Kokusnüsse, Früchte, Getränke etc etc. Nicht, dass man die Sachen nicht will, aber sobald die Leute weißte Haut sehen geht es los, egal ob man noch zig Meter weit weg ist. "SIIIIIIR! MIIIIIIISTAAAAH! Pineapple? Coooold drink!?" Aber irgendwie kann man ihnen trotzdem nicht böse sein und wer weiß, vielleicht haben deren Vorfahren ja an den Tempeln geschuftet... Großartig übrigens die Standardanwort wenn man sagt, dass man zB ein Buch oder etwas anderes schon hat: "You need other. Same same but different." Ha, köstlich. Die Bilder des letzten Tages greifen natürlich auf Altbewährtes zurück: Spinnen, Affen und alte Steine.

Angkor III



Heute bin ich mit dem Rad etwas durch Siem Reap gefahren; nichts besonderes. Dann noch zum Museum hier. Das war wirklich gut und verbindet den Tempelbesuch hervorragend, da viele Statuen, Fresken etc. aus den Tempeln dort stehen, damit sie nicht gestohlen werden. Leider durfte man wieder keine Fotos machen, hier daher nur die Fotos von Siem Reap.

Siem Reap



Morgen gehts mit dem Boot nach Battambang, der zweitgrößten Stadt in Kambodscha. Ein kleines bißchen abenteuerlicher als mit dem Bus. Über Land wäre das eine Strecke von unter 200 km, aber die Fahrt über den Tonle Sap Lake wird mit 3-8 h angegeben! Das ist nämlich abhängig von dem Wasserstand, da das Boot gerne mal aufsetzt. Obwohl es seit ich hier bin jeden Tag geregnet hat (immer nur so 1-2h), fängt die Regenzeit gerade erst an. Ich gehe daher mal davon aus, dass es zumindest nicht 3 h dauert...

Free Image Hosting at www.ImageShack.us

Templed out?

Nicht wirklich. Auch wenn heute mein dritter Tag in Folge war, fühle ich mich nicht "ertempelt" und könnte morgen wieder hin. Aber mein 3-Tage Pass ist abgelaufen und für einen Tag sind 20 $ dann schon ziemlich viel. Ich habe nicht alles gesehen, aber doch so einiges und auch ein paar Tempel die nicht von jedem Touri bestaunt werden und das ist doch schon was. (Ich weiß, selber als Touri sich über andere Touris aufregen ist auch irgendwo kurz gedacht.) So um die 30 Tempel habe ich in den letzten Tagen angesteuert und bin immer noch begeistert, von dem was steht. Es muss einfach atemberaubend gewesen sein, damals.
Jetzt aber erstmal die Bilder von gestern. Es sind wieder die üblichen Verdächtigen dabei: Viel Stein, Affen und Mönche.

Angkor II

Donnerstag, 12. Juni 2008

D'Angkor

Heute war ja schon mein zweiter voller Tag bei den Tempeln. Und eigentlich wollte ich gestern Abend schon berichten, aber ich war unglaublich kaputt. Um vier aus dem Bett, um den Sonnenaufgang hinter Angkor Wat zu sehen (war dann leider nicht so dramatisch, wie es sich anhört) und dann den ganzen Tag mit dem Tuk-Tuk von Tempel zu Tempel.
Wirklich beeindruckend. Und das, obwohl vieles zerfallen, zerstört (die Region ging mehrmals zwischen Khmer und Thais hin und her) und gestohlen wurde (An einem besonders schonen Tempel, hat ein Franzose extrem viel abbauen und nach Phnom Penh bringen lassen, bevor er gestoppt wurde. Der Scherge ist dann später Kulturminister unter De Gaulle geworden. So war das eben damals. Pergamon und so...). Damals muss alles noch atemberaubender gewesen sein. Die Spitzen waren vergoldet und um die 900 kg schwere Buddhas standen herum. Während man in Europa noch auf die Straße gekackt hat, haben in Angkor Thom etwa eine Million Menschen gelebt.

Jedes Stadtviertel wurde von einem Wegnetz in 6 mal 6 Felder unterteilt. Außerdem dienten Kanäle dem Verkehr – aber auch der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung. Von den wasserwirtschaftlichen Fähigkeiten der Khmer zeugen heute noch die gut erhaltenen Abwasseranlagen in der Südwestecke der Stadt, ihrer tiefstgelegenen Stelle, und die nicht weit entfernten Baray (Staubecken). (c)

Da gestern einer eher weitläufigere Tour dran war, habe ich heute eine kleinere Runde gedreht. Diesmal mit dem Fahrrad. Eher unüblich, da die meisten mit Tourbus oder Tuk-Tuk unterwegs sind aber ich fands großartig - ich war bei mehreren kleineren Tempeln, die zwischen den Highlights liegen, oft völlig alleine, da diese nicht auf der "Tourliste" der meisten stehen. Ich habe mich gerade dagegen entschieden, morgen mit dem Tuk-Tuk etwas ausserhalb gelegene Tempel zu besichtigen. Statt dessen lieber nochmal mit dem Rad in die gleiche Ecke. Ich habe jetzt an zwei Tagen völlig verschiedene Anlagen gesehen und immer noch nicht alles bestaunen können. Das geht auch nicht in drei Tagen. Man könnte ohne weiteres eine Woche hier verbringen. Dann lieber nochmal zu den Anlagen, die mir am meisten gefallen haben und dann dort irgendwo ins Gras legen und dösen - so habe ich mich nämlich hier gesehen, als ich es mir in NZ vorgestellt habe.

Hier die Fotos von gestern. Meine Speicherkarte mit 344 Bildern war schon um halb 11 voll! Aber nach dem ersten Schock konnte ich doch viele Schönheiten ablichten und etwas bedachter rumknipsen. Es sind aber immer noch 250 von gestern übrig geblieben.

Angkor I