Mittwoch, 5. Dezember 2007

Mt. Cook

4. Dec. 10:04 pm

Sitze gerade in Auto. Um mich rum ist es dunkel und die Motten knurpseln an der Scheibe vor sich hin. Die Fahrt von der Banks Peninsula ging in der Sonne los, bald war aber nur noch Suppe am Start. Erst als ich in die Nähe Southern Alps kam, war die Sonne zu sehen. Und war schnippe di schnapp. Von einer Sekunde auf die andere. Da kommen einem schon mal die goose pimpels: Man ringelt sich an einem Berg entlang, das richtige Lied knuspert sich in die Ohren und auf einmal stahlblauer Himmel, Blick auf die schneebedeckten Berge und man hat eine schnurgerade Straße vor sich. Wiedermal ein grandioser Beweis für NZ’s Einzigartigkeit: Morgens Meer und Möwen, Abends Pinien und Perge. Es war mal wieder Zeit für eine Nacht im Zelt und ich hätte es nicht besser treffen können. Den Tipp hatte ich aus dem Netz: Vor mir der türkise Lake Pukaki und dahinter der erwürdige Mt. Cook, auf dem Hillary für den Everest geübt hat. Die Gegend heißt MacKenzie Country. Lustiger Weise benannt nach einem Typen, der 1843 von der Küste Schafe zu einer Herde zusammen klaute und sie dann hierher getrieben hat. So hat er das fruchtbare Land entdeckt und mit seinen Verfolgern kamen dann später viel andere Siedler.

Morgen gehts dann um 6 raus, um Mt. Cook beim Aufwachen zuzuschauen, um dann anschließend an seinen Fuß zu fahren. Dort wird dann erkundet, was man so machen kann und dort auch gepennt in Mt. Cook Village.

East Coast - Mt. Cook



5. Dec, 7:02 pm

Die Nacht im Zelt war nicht so kalt wie befürchtet. Es hat eben auch seinen Vorteil, wenn man seinen halben Hausstand durch NZ spazieren fährt. So kann man den Luxus von einer richtigen Bettdecke und Laken im Zelt genießen. Zum Glück war das nächste Visitor Center für den Morgendung nicht so weit.

Mt Cook Village ist (wie oft habe ich das Wort eigentlich schon verwendet?) beeindruckend. Umgeben von riesigen Bergen fährt man durch ein gletscherbedingt ausgewälztes Tal direkt auf eine Bergwand zu. Hier gibt es kein richtiges Backpacker-Hostel und so bin ich im YHA unter gekommen. Aus unerklärlichen Gründen sind hier lauter Asiaten. Von alt bis jung und sie kochen faulig riechende Sachen in der Küche.

Ich habe mich mal wieder für eine Touri-Nummer entschieden: Eine Bootsfahrt auf dem Tasman-Gletschersee. Entweder fließt das Wasser von Gletschern über Flüsse ab oder sie münden direkt ins Meer. Gletscherseen sind eher selten. Was wirkt wie Dreck sind einfach nur Steine und Staub, die das Eis auf dem Weg nach unten abgeschubbelt hat. Mal wieder sehr... :-) beeindruckend. Die Sensationen die man hier Tag für Tag erlebt sind so zahlreich. dass ich hoffe, es tritt kein Abnutzungseffekt auf. Daher die vielen Fotos, mit denen ich um mich werfe.

Morgen wollte ich auf einer Hütte (Mueller Hut) übernachten. Bin etwas aufgeregt, da der Weg hoch anspruchsvoll ist und oben angeblich 3m Schnee liegt. Mal sehen, ob ich da mit meiner Badehose auffalle... Jetzt haben sich aber den Nachmittag über fiese Dreckswolken über die Berge geschoben. Sieht spannend aus, kann mir aber unter Umständen einen Tag Pause aufbrummen. Mal sehen.



Mt. Cook



Rechts der Tasman-Gletscher und der Gletschersee, auf dem ich war. Die Mueller Hut ist links vom Mt. Cook Village.


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4 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Hi Teppich(Seb),

Absolut der Hammer, ich schau jetzt schon so eine Weile immer deine Fotos und Berichte an und bin echt beeindruckt... Entweder du weißt immer besser mit deinem Bildbearbeitungsprogramm umzugehen oder die Landschaft ist echt rießig! Voll der Hammer! Danke für's regelmäßige posten! Ich find's Spitze!

Manosfighter (Stefan)

Anonym hat gesagt…

Wie immer sehr... beeindruckend :-)
Der einzige Trost im seit einigen Tagen nur noch tristen deutschen November ist da, daß ich wenigstens das Mich-wieder-ans-normale-Leben-Gewöhnen schon hinter mir habe ;-)

Wo hast Du eigentlich Deine andere Haushaltshälfte? Bei Deinen Ex-Flatmates?

drobbo hat gesagt…

1) Ein richtiges Fotoprogramm habe ich nicht. Fuer den upload nutze ich picasa. Dort versuche ich dann manchmal den Grauschleier zu entfernen. Die meiste Arbeit macht aber der Pol-Filter.
Aber sonst ist es eher so, dass man uU etwas enttaeuscht ist, wenn man die Bilder betrachtet, da man den ganzen grossartigen Eindruck nie vollstaendig einfangen kann. Es ist also NOCH besser hier, als auf den Fotos. ;-)

2) Was fuer ein normales Leben? Meinst du post-llm?
Ich fahre alles, was ich hier mein Eigentum nenne, durch die Gegend. Moebel und Zeugs musste ich zum Glueck nicht anschaffen. Und der Eimer, den ich habe, freut sich bestimmt ueber die Tour.
Trotzdem ist im Auto ein ziemliches Durcheinander am Start. Bis jetzt finde ich aber noch alles. :-)

Anonym hat gesagt…

Ich dachte nur, weil Du vom halben Hausstand schriebst.

Und ja, das ganz normale meist eher langweilige Leben hier in Deutschland ohne allabendliche Pub-Besuche, Whisky-Society-Meetings, regelmäßige Wanderungen durch die Highlands und so.